In den Mahn- und Gedenkstätten wurde anlässlich des 209. Todestages am 26. August 2022 dem bekannten Poeten und Freiheitskämpfer Theodor Körner gedacht.
Am Morgen des 26. August 1813 wurde er in einem Gefecht bei Gadebusch tödlich verwundet. Seine trauernden Kameraden begruben ihn in Wöbbelin unter einer mächtigen Eiche. Die Anteilnahme war sehr groß. Der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin überließ dieses Gelände der Familie Körner; nach seiner Schwester Emma, die durch den Tod des Bruders schwer getroffen war und am 15.03.1815 starb, fanden auch seine Eltern und seine Tante später dort ihre letzte Ruhestätte.
Als Mitglied des Lützower Freicorps kämpfte der Dichter Theodor Körner in den „Befreiungskriegen“ gegen die napoleonische Besetzung. Nach seinem Tod setzte sein Vater ihm 1814 ein Denkmal mit „Leier und Schwert“, das ihn zum „Sänger und Helden“ erhob. Zum Gedenken und zu Ehren des Dichters wurde bereits 1868 in der Nähe dieser Grabstätte ein Museum errichtet. Theodor Körner ist bis heute für viele ein Sinnbild seiner Zeit. Er kämpfte voller Überzeugung für die Freiheit und die Einheit seines Vaterlandes. In einem Aufruf hebt Körner hervor: „Es ist in unsrer Schar kein Unterschied der Geburt, des Standes, des Landes. Wir sind alle freie Männer …“. Dieser Ruf nach Gleichheit und Abbau des Ständesystems hat anscheinend den Zahn der damaligen Zeit getroffen und ihm eine Jahrhundert anhaltende Verehrung und Popularität verschafft.
Die Wirkungsgeschichte seiner Werke ist jedoch wechselhaft und problematisch. Das Bild vom „Helden“ Theodor Körner sowie die Art und Weise seiner Verehrung wandelten sich mit den jeweiligen Phasen der politischen, weltanschaulichen und soziokulturellen Entwicklung des 19. und 20. Jahrhunderts. Seine Lieder, seine Worte, Gedichtzeilen
wurden vielfach interpretiert, unterschiedlich gedeutet und für verschiedene Ideologien missbraucht.
„Das sind die Geschichten, die mit Theodor Körner einhergehen. Das ist aber nicht die Geschichte Theodor Körners. Heute erinnern wir an seine Geschichte, seine Taten und seine Überzeugung als ein junger Mensch, der sich von seinen Idealen treiben ließ.“ sagt die Leiterin der Mahn- und Gedenkstätten Anja Pinnau.