Natan Grossmann und Jens-Jürgen Ventzki im Mai 2016

Natan Grossmann und Jens-Jürgen Ventzki im Mai 2016

Der Dokumentarfilm Linie 41 wird vom 16.10. bis zum 18.10. 2018 an verschiedenen Schulen gezeigt. Im Anschluss finden Gespräche mit den Zeitzeugen statt.
In dem Film Linie 41 begeben sich Natan Grossmann und Jens-Jürgen Ventzki auf Spurensuche in ihrer Heimatstadt Łódź. Natan Grossmann wurde 1927 in Łódź geboren und verbrachte als Jugendlicher vier Jahre in Gefangenschaft im Łódźer Getto. Sein Leben lang versuchte er seine Erinnerungen an diese Zeit zu verdrängen. Doch die ungeklärten Todesumstände seiner Eltern und das spurlose Verschwinden seines Bruders ließen ihm keine Ruhe. Schließlich begibt er sich in Łódź auf die Suche nach der Wahrheit. Während der deutschen Besatzung Polens im Zweiten Weltkrieg wurde in Łódź das zweitgrößte Getto errichtet. In keiner anderen Stadt war das Leid der im Getto gefangenen Juden so offensichtlich wie in dem dicht besiedelten Łódź. Sinnbild dafür ist die Straßenbahnlinie 41, die mitten durch das Getto verlief und tagtäglich deutschen und polnischen Einwohnern das dortige Elend vor Augen führte. Der Vater von Jens-Jürgen Ventzki bekleidete während des Nazi-Regimes als Oberbürgermeister einen hohen Posten in der Łódźer Verwaltung und war ein überzeugter Nationalsozialist. Sein Sohn stellt sich der schmerzhaften Frage, wie stark sein Vater verstrickt war in das Schicksal des Gettos, die Deportationen, die tausendfachen Morde und geht dabei einem dunklen Familiengeheimnis nach.

Für beide Männer wird ihr Unternehmen zu einer emotionalen Konfrontation mit der Vergangenheit, der sie sich in stellen.

Im Anschluss an den Dokumentarfilm gibt es Gespräche mit den Protagonisten Natan Grossmann und Jens-Jürgen Ventzki sowie der Regisseurin Tanja Cummings.

Wir bitten Sie um Ihre Anmeldung unter: info@gedenkstaetten-woebbelin.de