Zwangsarbeit und Kriegsgefangenschaft – ihre Wirkungen auf ein Familiengefüge
Anlässlich des Internationalen Frauentags ist das Thema im ersten Erzählcafè 2020 in den Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin „Frauen im Krieg“. Susanne Bliemel, Lehrerin, Radiomoderatorin und niederdeutsche Autorin aus Banzkow, berichtet über ihre Großmutter Maria Kosinska , die 1942 mit 22 Jahren als Zwangsarbeiterin aus der Ukraine nach Mecklenburg kam.
Die Großmutter Maria Kosinska und deren Bruder Roman kamen als „Ostarbeiter“ nach Deutschland. Ihr Bruder Stefan arbeitete als Kriegsgefangener in Plate/Mecklenburg. Ihn sollen sie suchen – so der Auftrag der Eltern aus Rokitno bei Lviv in der Ukraine. Die Zwangsarbeit der drei Geschwister in Plate und Banzkow hat ein ganzes Familiengefüge so stark verändert, dass es bis heute wirkt.
Zum Internationalen Frauentag erzählt und liest Susanne Bliemel auf Hoch- und Plattdeutsch über das Leben ihrer Großmutter und erinnert daran, was viele Frauen und Mädchen durch Zwangsarbeit erleben mussten.
Die Referentin Susanne Bliemel, geboren 1968 in Schwerin, studierte Germanistik und Slawistik in Güstrow, Odessa und Greifswald und ist als Lehrerin tätig. Sie arbeitete 15 Jahre als Niederdeutschbeauftragte des Landes Mecklenburg-Vorpommern und moderiert seit 2000 die Sendung „De Plappermoehl“ im NDR1 Radio MV.
Der Eintritt ist frei.
Der Förderverein der Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin bietet gegen eine kleine Spende ab 14 Uhr Kaffee und Kuchen an.