Am Sonntag, dem 20. März 2016, laden die Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin zum nächsten Erzählcafé ein. Ramona Ramsenthaler und Cornelia Neumann lesen Auszüge aus dem Buch „Die Brücke von Schwerin“ von Liana Millu. Der Roman erschien 1978. Es ist das zweite Buch von Liana Millu, indem sie ihre Heimkehr nach der Befreiung schildert.
„Mit einem Stock wandere ich friedlich. Manchmal wende ich den Kopf ins Blaue, nach oben.“ Mit einem Zitat T’aos beginnt Liana Millu ihre Erzählung „Die Brücke von Schwerin“. Doch hinter diesem Einstieg, der fröhlich, ja fast sorglos erscheint, verbirgt sich die ungeheure Schwierigkeit, mit all den Erfahrungen aus dem Lager im Gepäck den Weg in das Leben „danach“ anzutreten.
Liana Millu, die wegen ihrer jüdischen Herkunft und ihrer Verbindungen in die Resistenza 1944 in Venedig verhaftet und in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau verschleppt wurde, erzählt eine Geschichte, deren metaphorische Bedeutung sehr bewegend ist.
Ihr Weg nach Hause im Mai 1945 ist gleichzeitig ein Weg ins Unbekannte. Das erste Etappenziel auf dem Weg– nach dem Todesmarsch aus dem KZ Malchow –ist die Brücke bei Schwerin. Für Liana Millu wird diese zum Sinnbild von Freiheit, Freude, aber auch von der Angst vor dem, was nun kommt.
Es ist der Weg in ein neues Leben, der sie durch Mecklenburg führt.
Der Eintritt ist frei.
Kaffee und Kuchen werden gegen eine kleine Spende angeboten.
Bereits um 13:00 Uhr organisiert der Förderverein einen Bücherflohmarkt zugunsten der Bildungarbeit der Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin.