
Workcamp-Teilnehmer an der Gedenkstätte auf dem ehemaligen Lagergelände
Jugendliche aus vielen Ländern der Welt treffen sich im August wieder in den Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin, um sich mit der Geschichte des Konzentrationslagers Wöbbelin zu befassen und die Gedenkstätten zu pflegen. Wer extra in das kleine Dorf Wöbbelin kommt, hat sich vorher informiert und sich bewusst für das Camp entschieden. Die jungen Leute möchten zum einen mehr über das letzte Außenlager des KZ Neuengamme erfahren und zum anderen sind sie auch an den künstlerischen Workshops interessiert, die innerhalb des Camps stattfinden.
Seit vielen Jahren organisiert der Förderverein der Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin explizit Kunstworkshops mit Künstler/innen aus der Region. In diesem Jahr ist es die Künstlerin Daniela Melzig, die mit den Teilnehmer/innen im Workshop Transparente Welten eine Grafik-Multimedia Ausstellung erarbeiten wird. Zuerst werden die neu gestalteten Gedenkstätten im Landkreis Ludwigslust -Parchim fotografiert. Mit Hilfe von analogen und digitalen grafischen Techniken werden die ausgewählten Ansichten bearbeitet und mit historischen Fotos in Beziehung gesetzt. Die entstandenen Collagen werden für die Präsentation auf Glas oder Acrylglas gedruckt und am Freitag, dem 2. September 2016, in den Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin präsentiert.
Eine zweite Gruppe wird mit dem Bauingenieur Hubert Dierkes die drei zerstörten Klinkerfiguren im Bereich des ehemaligen Lagergeländes des KZ Wöbbelin wieder aufbauen. Die Figuren säumen den Rundgang und sind 2009, 2011 und 2015 durch Wandalismus zerstört worden. Sie waren bereits 2004 im Rahmen des damaligen Workcamps gemauert worden.
Neben der künstlerischen Arbeit stehen Pflegearbeiten auf dem Museumsgelände und am ehemaligen Lagergelände des KZ Wöbbelin, Exkursionen zur KZ- Gedenkstätte Neuengamme, in den Landtag von Mecklenburg-Vorpommern und zur Jüdischen Gemeinde nach Schwerin auf dem Programm.
Wenn sich 2016 junge Leute aus vielen Ländern in Wöbbelin treffen, geht es nicht nur um die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit in Deutschland sondern auch um die Situation in der Welt, um aktuelle Fragen der Gegenwart. Das Workcamp zeigt, dass ein friedliches Miteinander aller Nationen und Religionen möglich ist. Deshalb laden wir alle Interessierten zur Abschlusspräsentation am Freitag, dem 2.9.2016, um 15 Uhr in die Mahn- und Gedenkstätten nach Wöbbelin ein.
Das internationale Workcamp des SCI (Service Civil International, deutscher Zweig) und des Fördervereins der Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin wird durch den Landkreis Ludwigslust- Parchim, die Rosa -Luxemburg -Stiftung und die Landeszentrale für politische Bildung M-V unterstützt.