Zurzeit ist in den Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin die Sonderausstellung „Jehovas Zeugen in beiden Diktaturen in Mecklenburg-Vorpommern“ zu sehen. Sie ist ein Projekt der Schüler*innen von der AG Kriegsgräber aus der Europaschule Rövershagen in Zusammenarbeit mit dem Historiker Falk Bersch.

„Jehovas Zeugen sind eine internationale christliche Religionsgemeinschaft. Sie glauben an Gott als den allmächtigen Schöpfer. Den persönlichen Namen Gottes, Jehova, seine Eigenschaften und sein Vorhaben mit den Menschen stellen sie in den Mittelpunkt. Den Namen Jehovas Zeugen verwendet die Religionsgemeinschaft seit 1931. Davor waren sie als Ernste Bibelforscher oder ‚Internationale Vereinigung Ernster Bibelforscher‘ (IBV) bekannt.
Mit Beginn der NS-Diktatur 1933 gab es in Deutschland etwa 25.000 Personen, die sich Jehovas Zeugen zugehörig fühlten. Die Nationalsozialisten hatten diese Religionsgemeinschaft, auch Bibelforscher genannt, zu Staatsfeinden erklärt, weil sie den Wehrdienst ablehnten, den Hitlergruß verweigerten und keiner nationalsozialistischen Organisation beitraten. Viele ihrer Anhänger wurden verhaftet, etwa 2.000 von ihnen wurden in Konzentrationslager verschleppt. Über 1.300 Zeugen Jehovas verloren zwischen 1933 und 1945 ihr Leben, weil sie an ihrer Überzeugung und ihrem Glauben festhielten. (…)“