Die Sonderausstellung „Der Zug von Beendorf nach Sülstorf. Die Räumung eines Konzentrationslagers“ des Vereins Mahn- und Gedenkstätten im Landkreis Ludwigslust-Parchim e. V. wird vom 6. März bis 9. April 2020 in der Gedenkstätte Braunschweig-Schillstraße gezeigt. Zur Eröffnung am 6. März spricht die Leiterin der Mahn- udn Gdenkstätten Wöbbelin, Ramona Ramsenthaler.
Zum Hintergrund:Jüdische Frauen, die drei Monate vorher aus dem KZ Bergen-Belsen in die SS-Reitschule nach Braunschweig gebracht worden waren, um Trümmer in der zerbombten Stadt zu räumen, verließen Ende Februar 1945 die Stallungen an der Salzdahlumer Straße. Sie wurden in das KZ-Außenlager Beendorf bei Helmstedt gebracht. Am 9. April 1945 startete hier der Räumungstransport mit einem Güterzug, in den 1300 Männer und 3000 Frauen aus diesem Lager gepfercht wurden. Der Zug fuhr über Magdeburg, Stendal, Nauen, Wittenberge und erreichte am 13. April 1945 den Bahnhof in Sülstorf. Hier stand er drei Tage auf einem Nebengleis. Mehr als 300 Menschen kamen in Sülstorf ums Leben, auch aufgrund von Gewaltexzessen.

Am 15. April 1945 wurden die männlichen Häftlinge in das noch unfertige Steinbarackenlager des KZ- Außenlagers Wöbbelin gebracht. Die Frauen verblieben in den Waggons. Erst eine Woche später erreichte der Zug Hamburg, wo die überlebenden Frauen auf die Hamburger Außenlager Eidelstedt, Sasel, Langenhorn/Ochsenzoll und Wandsbek verteilt wurden. Die meisten Frauen konnten Hamburg am 1. Mai 1945 mit einem Transport nach Schweden verlassen. Die in Hamburg Verbliebenen wurden einige Tage später von britischen Soldaten befreit.

Die Sonderausstellung dokumentiert ebenfalls die Geschichte der Sülstorfer Gedenkstätte, die bereits 1947 errichtet wurde.

Veranstaltungsort: Gedenkstätte KZ-Außenlager Braunschweig-Schillstraße, 38102 Braunschweig, Schillstr. 25

Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten (Di und Mi 14 – 17.00 Uhr, Do 16.-19-00 Uhr) zugänglich. Für Gruppen können zusätzliche Termine vereinbart werden.