Sonderausstellung zum Thema „Der KZ-Zug von Sülstorf“ in den Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin
Zum Tag des offenen Denkmals am Sonntag, den 11.09.2022 öffnen auch die Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin ihre Türen und laden zu einer Sonderausstellung zum Thema „Der KZ-Zug von Sülstorf“ ein.
Im April 1945 stoppte ein Zug am Bahnhof in Sülstorf. Es war ein Räumungstransport aus dem Außenlager Beendorf des KZ Neuengamme, der Inhaftierte des Lagers in Richtung Norden bringen sollte. Hunderte Menschen starben während dieser Fahrt und wurden entlang der Bahndämme verscharrt. Da auf dem Anschlussgleis des KZ Wöbbelin bereits ein anderer Räumungstransport eines weiteren Außenlagers stand, wurde der Zug bis Sülstorf geleitet. Der Transport mit fast 4500 Häftlingen aus vielen Ländern Europas, darunter eine größere Zahl von jüdischen Frauen, wurde vom 13. bis zum 15. April 1945 auf einem Nebengleis des Bahnhofes in Sülstorf abgestellt. Die Männer kamen am 15. April 1945 in das Außenlager Wöbbelin. Die Frauen wurden weiter in Richtung Hamburg transportiert. In den drei Tagen starben in Sülstorf fast dreihundert Inhaftierter verschiedener Nationen und Konfessionen, darunter vor allem Frauen und Männer aus Frankreich, den Niederlanden und Ungarn. 1947 wurde gegenüber dem Sülstorfer Bahnhof ein Ehrenfriedhof angelegt, der 2016 neu gestaltet wurde.
Die Sonderausstellung zeigt die Geschichte des „KZ-Zuges von Sülstorf“ und des heutigen Ehrenfriedhofes. Sie ist eine Leihgabe der Kirchengemeinde Sülstorf und bis zum 21.09.2022 in den Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin zu sehen.