Am Donnerstag, dem 21.04.2016, findet um 18:30 Uhr im Gemeindehaus der Ev.- Lutherischen Stadtkirchengemeinde, Clara –Zetkin-Str. 12, ein Themenabend zur Geschichte der Gedenkstätte „Schwurhand“ statt.
Ramona Ramsenthaler, Leiterin der Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin, berichtet über die Geschichte und Neugestaltung der Gedenkstätte.

Auf dem Friedhof Ludwigslust wurden 1945 zwischen dem 4. Mai und dem 30. Juni 181 Menschen aus vielen Nationen beerdigt, die nach der Befreiung des KZ Wöbbelin an den Folgen der KZ- Haft gestorben sind. Die amerikanischen Militärbehörden hatten in Ludwigslust die Einrichtung von Lazaretten (im Bereich der Garnison, in Schulen und auch im heutigen Hotel Landhaus Knötel) angeordnet sowie die Unterbringung im Krankenhaus der Stadt. Auf dem Friedhof wurden die meisten Toten in Massengräbern beerdigt, vier Opfer wurden später exhumiert und in die Niederlande bzw. in die Tschechische Republik überführt. Von der Friedhofsverwaltung Ludwigslust wurden die Toten in einem Begräbnisbuch eingetragen, allerdings wurden viele ausländische Namen falsch geschrieben. Diese wurden in den letzten Monaten 2016 durch die Gedenkstättenleiterin mit Unterlagen von den Familien bzw. weiteren Listen aus dem Jahr 1945, die von Häftlingen geführt worden waren, abgeglichen. Insgesamt 149 Namen von Opfern, die auf diesem Teil des Ludwigsluster Friedhofs beerdigt wurden, konnten dadurch recherchiert werden.

Bereits 2014 hatten die Mitglieder des Vereins Mahn- und Gedenkstätten im Landkreis Ludwigslust-Parchim e. V. einstimmig beschlossen, anlässlich des 70. Jahrestages der Befreiung des KZ Wöbbelin die Gedenkorte und Ehrenfriedhöfe neu zu gestalten. Die Künstlerin Dörte Michaelis wurde beauftragt, an allen Gedenkorten als verbindendes Element Podeste aus Klinkern mit Informationstafeln und an den Orten, wo die Namen der Opfer aufgrund der aktuellen Forschung bekannt sind, Denkmalanlagen mit Namenssteinen zu gestalten. Sie hatte 2005/2006 den Gedenkplatz am ehemaligen Lagergelände des KZ Wöbbelin geschaffen und sollte sich an diesem orientieren.

Um 17 Uhr wird am 2. Mai 2016 auf dem Stadtfriedhof die neue gestaltete Anlage) mit 149 Namenssteinen und 32 namenlosen Steinen eingeweiht(siehe Foto). Die Opfer waren noch nach der Befreiung an den Folgen der extremen KZ-Haft in Lazaretten und im Krankenhaus in Ludwigslust gestorben.