Internationales Workcamp 2010

Vom 7.8 bis zum 22.8.2010 fand in den Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin das 18. Workcamp des Vereins „Service Civil International“ e. V. (SCI) statt. Das Workcamp wird gemeinsam mit dem Förderverein Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin ausgerichtet. Anliegen des Workcamps ist es, Jugendliche zu motivieren, sich mit der Geschichte des Nationalsozialismus und der aktuellen Entwicklung des Rechtsradikalismus auseinanderzusetzen.

Pflegearbeiten an den Gedenkorten

Die Jugendlichen aus fünf Ländern arbeiteten an der Gedenkstätte „Am Bassin“ in Ludwigslust, am Gedenkplatz auf dem ehemaligen Gelände des KZ Wöbbelin an der B 106, und auf dem Gelände der Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin.

Zeitzeugengespräch mit Erich Kary

 

Erich Kary aus Ludwigslust begleitete das Workcamp als Zeitzeuge. In intensiven Gesprächsrunden und bei gemeinsamen Pflegearbeiten an den Gedenkstätten stellte er sich den Fragen der jungen Leute zu Ausgrenzung und Verfolgung Andersdenkender. Erich Kary appellierte an die jungen Menschen sich für Toleranz, Gleichberechtigung und Achtung der Menschenrechte einzusetzen.

Fotoworkshop

Die Jugendlichen nahmen nicht nur Schrubber und Besen in die Hand sondern auch Kamera und Chemikalien. Ein wichtiger Baustein des Workcamps war die bildnerische Umsetzung ihrer Eindrücke. Wie bringt man den Gedanken des Mahnens und Erinnerns in einem fotografischen Werk oder einer Fotocollage zum Ausdruck? Unter Anleitung von Paul Stefanowske, Kunstpädagoge, und dem Ludwigsluster Fotografen Christian Möller lernten die Teilnehmer Gedanken und Gefühle in Fotocollagen darzustellen.

Exkursion zu Cap-Arcona-Gedenkstätten

Die Teilnehmer des Workcamps besuchten die Gedenkorte in Kirchdorf, auf dem Friedhof in Klütz, in Grevesmühlen und in Groß Schwansee. Hugo Rübesamen, Initiator des Förderkreises Cap-Arcona-Gedenkstätten, beschrieb anschaulich den Untergang der mit tausenden Häftlingen aus dem Konzentrationslager Neuengamme beladenen Schiffe „Cap Arcona“ und „Thielbek“ , und erklärte den jungen Leuten die Entwicklung der Gedenkstätten. Den Abschluss der Exkursion bildete der Besuch der neuen Ausstellung zur Cap-Arcona-Katastrophe im Grevesmühlener Museum.

Spaß und Lebensfreude

Natürlich kam auch der Spaß nicht zu kurz. Spontan griffen die Jugendlichen zur Gitarre und sangen „bella ciao“ und andere Songs.

Danksagung

Wir danken unseren Kooperationspartnern und Unterstützern: dem Verein Mahn- und Gedenkstätten im Landkreis Ludwigslust, dem Verein Politische Memoriale e. V., der Rosa-Luxemburg-Stiftung und der Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern.