Entstehung

Bereits im Herbst 1944 wurde ein Holzbarackenlager mit dem Namen „Reiherhorst“ 2,5 km hinter Wöbbelin Richtung Ludwigslust von Zwangsarbeitern und italienischen Militärinternierten gebaut. In dieses Lager kamen in der Nacht vom 14. zum 15. Februar 1945 500 Häftlinge aus dem KZ Neuengamme. Hier sollte in unmittelbarer Nähe ein Lager für amerikanische und englische Kriegsgefangene errichten werden. Das Stalag Luft IV, Groß Tychow bei Swinemünde gelegen, sollte hierher verlegt werden. Die KZ-Häftlinge mussten mit Unterstützung von Firmen aus Ludwigslust und Umgebung unter katastrophalen Arbeitsbedingungen bei Schnee und Kälte das neue Steinbarackenlager errichten.

Lager "Reiherhorst" (Foto: USHMM)

Lager „Reiherhorst“ (Foto: USHMM)

Am 27. Februar und am 23. März 1945 folgten zwei weitere Transporte mit insgesamt 205 Häftlingen. Sie wurden ebenfalls zum Aufbau des neuen Lagers eingesetzt. Bis zum 24. März 1945 kamen 82 Häftlinge aufgrund der extremen Arbeitsbedingungen, der schlechten Versorgung und nach Fluchtversuchen zu Tode. Die Toten des Lagers wurden am frühen Morgen mit einem Handkarren in das Dorf Wöbbelin gebracht und dort am Ende des Friedhofs in einem Massengrab beerdigt. Nach dem 25. März wurden sie in Massengräbern hinter dem Lagergelände im Neu Lüblower Wald verscharrt.