Gedenkstätte Sülstorf
Der Räumungstransport vom Außenlager Beendorf des KZ Neuengamme führte über Marienborn, Magdeburg, Stendal, Wittenberge, Ludwigslust Richtung Norden. Mehrere hundert Häftlinge starben während dieser Fahrt und wurden entlang der Bahndämme verscharrt. Da auf dem Anschlussgleis des KZ Wöbbelin bereits der Zug von Schandelah stand, wurde der Transport bis Sülstorf geleitet. Der Zug mit fast 4500 Häftlingen aus vielen Ländern Europas, darunter eine größere Zahl von jüdischen Frauen, wurde vom 13. bis zum 15. April 1945 auf einem Nebengleis des Bahnhofes abgestellt. Die Männer kamen am 15. April 1945 in das Außenlager Wöbbelin. Die Frauen wurden weiter in die Hamburger KZ-Außenlager Sasel, Eidelstedt, Langenhorn und Wandsbek transportiert.

Gedenkstein und Ehrenfriedhof Sülstorf (Foto: Björn Pauli)
1947 wurden fünf Massengräber mit 53 Leichen exhumiert und gegenüber vom Sülstorfer Bahnhof ein Ehrenfriedhof angelegt. 1951 ließ die Jüdische Landesgemeinde Mecklenburg einen Gedenkstein mit folgender Inschrift aufstellen: Dem Gedenken/von 53 jüdischen Frauen/aus Ungarn/Sie wurden aus ihrer Heimat/verschleppt und starben auf/dem Transport von einem/Konzentrationslager in das/andere im April 1945/Errichtet/von der Jüdischen Landesgemeinde Mecklenburg/1951.
Dieses Denkmal wird als Symbol für alle Opfer verstanden. Denn in den drei Tagen starben in Sülstorf fast dreihundert Häftlinge verschiedener Nationen und Konfessionen, darunter vor allem Frauen und Männer aus Frankreich, den Niederlanden und Ungarn.
Die Gedenkstätte ist frei zugänglich.