72. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslager Wöbbelin und des Endes der Todesmärsche
Begegnung der Generationen aus verschiedenen Nationen Europas
Im Mai 2017 jährten sich zum 72. Mal das Ende des Zweiten Weltkriegs und die Befreiung der Konzentrationslager. Aus diesem Anlass luden der Verein Mahn- und Gedenkstätten im Landkreis Ludwigslust-Parchim e.V. und der Förderverein der Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin Anfang Mai 2017 zur „Internationalen Begegnung der Generationen“ ein. Anlässlich der Befreiung des Konzentrationslagers Wöbbelin am 2. Mai 1945 folgten Überlebende und Angehörige von Opfern aus Polen, Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Frankreich und der Ukraine der Einladung. Als Ehrengäste konnten die beiden Überlebenden des KZ Wöbbelin Aron Gross und Natan Grossmann aus Deutschland sowie die Überlebende des KZ Auschwitz Anna Stachowiak und Überlebende des KZ Ravensbrück und des KZ Neustadt-Glewe aus Polen und begrüßt werden.
Gedenkveranstaltungen am Ehrenfriedhof in Wöbbelin und an der KZ-Gedenkstätte ehemaliges Lagergelände des KZ Wöbbelin
An das Leiden der Opfer wurde in den Gedenkveranstaltungen an verschiedenen historischen Orten, die mit der Geschichte des KZ Wöbbelin zusammenhängen, erinnert. Zur Gedenkveranstaltung am 1. Mai begrüßte die Bürgermeisterin der Gemeinde Wöbbelin Viola Tonn die internationalen Gäste. Die Vorsitzende des Fördervereins, Dr. Carina Baganz, dankte Aron Gross und Natan Grossman für Ihren Besuch. Beide erhielten in Würdigung ihrer Erinnerungsarbeit die Ehrenmitgliedschaft des Fördervereins.
Im Rahmen der Veranstaltung an der KZ-Gedenkstätte ehemaliges Lagergelände des KZ Wöbbelin sagte Landrat Rolf Christiansen: „Der Tod von Tausenden, das Leid der Überlebenden, die Qualen der Opfer – sie begründen unseren Auftrag, das Geschehene nicht zu vergessen und eine bessere Zukunft zu schaffen. Eine Zukunft, in der das Menschenrecht auf Leben nicht mit Füßen gestoßen wird. Sylvia Bretschneider, die Präsidentin des Landtages von M-V, hob hervor, dass deshalb insbesondere die Gedenkstättenarbeit mit den Schüler/innen so wichtig sei. Als Ort der Auseinandersetzung mit Geschichte und Gegenwart seien insbesondere die Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin ein Lernort von europäischer Bedeutung. Die Regionalministerin Sietske Poepjes bestätigte dies und unterstrich die Bereitschaft der Provinz Friesland der Niederlande in den kommenden Jahren einen Schüleraustausch zum Thema Widerstand zu organisieren.