74. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslager Wöbbelin und des Endes der Todesmärsche

Internationale Begegnung der Generationen – Begegnung mit Zeitzeugen und Angehörigen

Im Mai 2019 jährten sich zum 74. Mal das Ende des Zweiten Weltkrieges und die Befreiung der Konzentrationslager. Aus diesem Anlass luden der Verein Mahn- und Gedenkstätten im Landkreis Ludwigslust-Parchim e.V. und der Förderverein der Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin zur „Internationalen Begegnung der Generationen“ ein. Anlässlich der Befreiung des Konzentrationslagers Wöbbelin am 2. Mai 1945 folgten Überlebende und Angehörige von Opfern aus Deutschland, Polen, den Niederlanden, Belgien, der Ukraine und den USA der Einladung. Als Ehrengast konnte der Überlebende des KZ Wöbbelin Salomon Birenbaum aus den USA begrüßt werden. Begegnungen mit Zeitzeugen und Angehörigen fanden an verschiedenen Schulen in Ludwigslust, Schwerin, Wöbbelin und Vellahn statt.

Gottesdienst in der Kirche und Gedenkveranstaltung am Ehrenfriedhof in Wöbbelin

Im Ökumenischen Gottesdienst am 1. Mai 2019 in der Wöbbeliner Kirche wurde der Opfer der Konzentrationslager gedacht und der Befreiung von der Schreckensherrschaft der Hitlerdiktatur. Die Pastorin, Frau Schümann, würdigte in ihrer Predigt aber auch den Beginn des Friedens und die internationale Begegnung der Generationen.

Am Nachmittag des 1. Mai begrüßten die Bürgermeisterin der Gemeinde Wöbbelin, Viola Tonn, und die Vorsitzende des Fördervereins, Dr. Carina Baganz, die internationalen Gäste. Durch den Förderverein der Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin wurden in Anerkennung der Unterstützung der Erinnerungs- und Bildungsarbeit die Ehrenmitgliedschaft des Vereins an Alie Zwinderman, Lieke van Amstel und Janne Bakker aus den Niederlanden verliehen. Sie halten die Erinnerung an ihre Vorfahren wach und berichten über das Schicksal ihrer Familien auch in Schulen. Die Ehrenurkunde des Fördervereins wurde Marlies Schulz für ihr langjähriges großes Engagement für die Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin verliehen.

Zentrale Gedenkveranstaltung an der KZ-Gedenkstätte ehemaliges Lagergelände am 2. Mai

Im Rahmen der Veranstaltung am 2. Mai an der KZ-Gedenkstätte ehemaliges Lagergelände des KZ Wöbbelin hielt der Direktor der Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern, Jochen Schmidt, die Gedenkrede. Er betonte, dass wir 74 Jahre nach Ende des Nationalsozialismus keinen Anlass hätten, die Auseinandersetzung mit der Geschichte abzuschließen. Für eine lebendige und nachhaltige Erinnerungsarbeit seien Orte, an denen Geschichte vermittelt und weitergegeben werden kann, wichtiger denn je. Wöbbelin sei heute ein Ort des Gedenkens und Erinnerns, aber ebenso ein Lernort der Demokratie. Die Gedenk- und Erinnerungskultur hier in Wöbbelin und im Landkreis Ludwigslust-Parchim habe auch für andere Regionen im Land Vorbildcharakter.

Landrat Stefan Sternberg hob hervor, dass ein Landkreis die Zukunft gestalten, sich aber auch der Vergangenheit stellen müsse.

Zu den Angehörigen der 82. US-Luftlande-Division, die das KZ-Außenlager Wöbbelin befreiten, gehörte Donald C. Smith. Sein Sohn Don Smith, Associate Professor of the Practice of Law, erinnerte daran, dass das, was sein Vater damals als 19jähriger Soldat gesehen hat, sein ganzes Leben für immer verändert hätte.

Die Internationale Begegnung der Generationen wurde unterstützt durch die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“, die Rosa-Luxemburg-Stiftung, den Landkreis Ludwigslust-Parchim und die Landeszentrale für politische Bildung M-V.

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