Die Schriftstellerin Natascha Wodin aus Berlin wird um 15:00 Uhr im Lichthof des Rathauses in Ludwigslust aus ihrem Buch „Sie kam aus Mariupol“ lesen. Für dieses außergewöhnliche Buch einer Spurensuche erhielt sie 2017 den Literaturpreis der Leipziger Buchmesse.
Natascha Wodin geht dem Leben ihrer ukrainischen Mutter nach, die aus der Hafenstadt Mariupol stammte und mit ihrem Mann 1943 als „Ostarbeiterin“ nach Deutschland verschleppt wurde. Sie erzählt beklemmend, ja bestürzend intensiv von der Zwangsarbeit in der NS-Zeit. „Wenn du gesehen hättest, was ich gesehen habe“ – Natascha Wodins Mutter sagte diesen Satz immer wieder und nahm doch, was sie meinte, mit ins Grab. Da war die Tochter zehn und wusste nicht viel mehr, als dass sie zu einer Art Menschenunrat gehörte, zu irgendeinem Kehricht, der vom Krieg übriggeblieben war. Wieso lebten sie in einem der Lager für „Displaced Persons“, woher kam die Mutter, und was hatte sie erlebt? Erst Jahrzehnte später öffnet sich die Blackbox ihrer Herkunft, erst ein bisschen, dann immer mehr.

Wir bitten um Anmeldung zu dieser Veranstaltung unter: info@gedenkstaetten-woebbelin.de