Dr. Björn Kooger spricht über David Rousset, Überlebender des KZ Wöbbelin
Am Sonntag, dem 10.11. 2013, findet um 14 Uhr in den Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin das nächste Erzählcafe statt. Der Historiker Dr. Björn Kooger aus Wolfenbüttel hält einen Vortrag über David Rousset, den Überlebenden des KZ Wöbbelin aus Frankreich, der 2012 100 Jahre alt geworden wäre.
Anlässlich des 68. Jahrestages der Befreiung des KZ Wöbbelin eröffneten die Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin am 1. Mai 2013 die Sonderausstellung „David Rousset – ein Leben im Kampf für Freiheit und Menschenrechte“.
Der französische Journalist und Politiker David Rousset (1912-1997) wurde als Widerstandskämpfer im Oktober 1943 von der Gestapo verhaftet und gelangte über die Konzentrationslager Buchenwald, Porta Westfalica, Neuengamme, Helmstedt-Beendorf nach Wöbbelin, wo er am 2. Mai 1945 befreit wurde.
Bemerkenswert sind mehrere historische Fotos von 1945 aus dem Archiv des United States Holocaust Memorial Museum: Rousset, der vor dem Krieg in Paris als Korrespondent für die US-Magazine „Life“, „Time“ und „Fortune“ gearbeitet hatte, führt amerikanische Soldaten durch das Lager Wöbbelin und hilft bei der Evakuierung schwer kranker Häftlinge.
Nach dem Krieg veröffentlichte Rousset zwei Standardwerke zum NS-Konzentrationslagersystem. Für „L’univers concentrationnaire“ erhielt er 1946 den französischen Literaturpreis „Prix Renaudot“.
Gemeinsam mit Jean-Paul Sartre rief Rousset Anfang 1948 zur Gründung einer neuen politischen Partei auf, der sich auch Albert Camus anschloss.
Als Rousset im Dezember 1997 verstarb, erschienen Nachrufe nicht nur in französischen Zeitungen, sondern auch in den USA, England und Deutschland.
Die Sonderausstellung wird noch bis Ende 2013 innerhalb der Öffnungszeiten in den Räumen der Mahn- und Gedenkstätten Wöbbelin gezeigt.
Der Eintritt ist frei